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Das CSU-Grundsatzprogramm ? eine tourismuspolitische Bankrotterklärung!

Das CSU-Grundsatzprogramm ? eine tourismuspolitische Bankrotterklärung!

Erschienen am 28.07.2008 um 16:10 Uhr

Der Bayerische Tourismus wird von der CSU in ihrem Grundsatzprogramm vergessen!!!

Sehr verehrte Leser,
liebe Kollegen,
nachfolgend ein Artikel des Fachmagazin´s Gastronomie Report vom Juli 2008.
Quellenangabe: www.gastronomie-report.de (siehe auch unten)

Das CSU-Grundsatzprogramm ? eine
tourismuspolitische Bankrotterklärung!

Liebe Wirtin, lieber Wirt!

Was wären wir ohne Euch ? unsere treuen, aufmerksamen Leser? Schließlich können wir nicht überall sein. Aber dafür passt Ihr auf und tragt uns Dinge zu, die Euch aufregen und maßlos ärgern - so wie kürzlich eine aufgebrachte Wirtin aus dem Oberland. Was die mir am Telefon erzählte, konnte ich erst gar nicht glauben. Aber wir haben es nachgeprüft und sind genauso schockiert wie diese Leserin.

Die Wirtin ist seit fast 25 Jahren aktives CSU-Mitglied und war zu einem Bürgerempfang
der Partei eingeladen. Dort entdeckte sie das neue Grundsatzprogramm der CSU und wollte gleich nachschauen, wie sich ihre Partei die Zukunft des Tourismus in Bayern vorstellt.
Als die Wirtin das Stichwortverzeichnis aufschlug, verschlug es ihr die Sprache. Unter
T stehen im CSU-Grundsatzprogramm wichtige Dinge wie Terrorismus, Tierschutz, Tradition
und Türkei. Aber Tourismus? ? Fehlanzeige!

Vielleicht ein Druckfehler? Nix da, welchen Stellenwert ihre Branche für ihre Partei hat,
konnte die Wirtin im Stichwortregister auch unter den Buchstaben G und H erfahren. Bei
der CSU heißt es G wie Gentechnik, Gesundheit oder Gewerkschaften. G wie Gastgewerbe
oder Gastronomie gibt?s nicht! Und H buchstabieren die Christsozialen wie Handwerk,
Heimatvertriebene und Hochschulen ? die Hotellerie bleibt außen vor im CSU-Grundsatzprogramm!

Ticken die noch richtig? Haben die vor lauter Arroganz der Macht den letzten Bezug zur Realität und zum Alltag in diesem Land verloren? Seit Jahren wird auf der Gastro-Branche rumgeritten ohne Gnade. Die Liste der Folterwerkzeuge kennt Ihr zur Genüge:
Erhöhung statt Reduzierung der Mehrwertsteuer, maßlose Hygiene-Verordnungen,
Rauchverbot, demnächst soll durch neue Kassen den Finanzämtern der direkte und unmittelbare Zugriff auf jeden Betrieb ermöglicht werden, und, und, und?

Die Wirte sind zu Melkkühen der Nation geworden, die ausgequetscht werden bis zum
letzten Tropfen. Aber wehe, irgendwo auf dem Land muss ein Bauer furzen. Dann kommen
fünf staatliche Helfer mit Pampers angelaufen ? sprich nach jedem Hagelschauer gehen unglaubliche Subventionen nieder. Aber dieser Tiefschlag, den die CSU gerade der Branche
versetzt hat, egal ob aus Dummheit, Vergesslichkeit oder Unfähigkeit, muss der letzte gewesen sein. Nach dieser öffentlichen Watsch?n darf die Branche nicht einfach die andere
Backe hinhalten.

Jetzt muss zurückgeschlagen werden! Jetzt müssen endlich die Proportionen zurechtgerückt
werden! Hallo aufwachen, Ihr CSU-Schnarchnasen, in deren Bayern-Bild immer
noch der ?Bauer im Märzen die Rösser anspannt?. Das war gestern!

Heute und morgen ist der Tourismus die Leitindustrie im schönen Bayernland. Im Tourismusstandort Nr. 1 in Deutschland werden in dieser Branche jährlich 25 Milliarden Euro umgesetzt. Rund 550.000 Bürger verdienen in Bayern ihr Einkommen im Tourismus (weitere imposante Zahlen findet Ihr auf Seite 4). Die unzähligen Arbeitsplätze, die mittelbar vom Tourismus abhängen (vom örtlichen Bäcker, Metzger, etc. über das Souvenirhandwerk bis hin zur Zulieferindustrie von Gastronomie und Hotellerie), sind da noch gar nicht aufgeführt.

Es wird höchste Zeit, diese Fakten den Bürgern und Politikern einzuhämmern und dauerhaft
in ihrem Bewusstsein zu verankern. Nur dann erhält diese Branche endlich den Stellenwert,
der ihr schon längst zusteht. Damit das erreicht wird, muss aber jetzt von allen Lobbyisten
der Branche auf den Putz gehauen werden. Auch der Verband begreift hoffentlich,
welche Steilvorlage wir ihm da geliefert haben, um die Interessen der bayerischen Wirtinnen
und Wirte offensiv und massiv zu vertreten und durchzusetzen. Was man mit leisen Tönen erreicht, haben wir ja gesehen. Wer jetzt noch im alten Trott weitermacht, sei daran erinnert:
Auch der BHG wählt im Herbst ein neues Präsidium!

Aber vorher kommt die Landtagswahl, der Tag des Denkzettels. Da fällt Euch die
Wahl gewiss nicht schwer? Und wenn einer von den 33.000 CSU-Leuten, die am
Grundsatzprogramm mitgewirkt haben, bei Euch im Lokal vorbeischaut, dann haut ihm dieses
Heft kräftig um die Ohren ? mit einem schönen Gruß von

Willy Faber
Gastronomie Report
Verlags GmbH
Weißenburgerstr. 19
81667 München
Tel 0 89 / 448 04 09
Fax 0 89 / 480 75 14
stadler@gastronomie-report.de
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